Brandanschlag auf das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen

PRESSEMITTEILUNG DES LESBEN- UND SCHWULENVERBANDS BERLIN-BRANDENBURG (LSVD)

QUEERFEINDLICHE PLAKATE UND BRENNENDER GEGENSTAND

Bild: René PowilleitBild: René Powilleit

Am frühen Morgen des vergangenen Samstags (12.08.2023) kam es zu einem Anschlag auf das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen. Dabei hat eine bislang unbekannte Person einen brennenden Gegenstand auf das Denkmal geworfen sowie Plakate mit Bibelversen aus dem 3. Buch Mose Kapitel 20, Vers 13 am Denkmal angebracht. Diese Bibelstelle wird häufig für queerfeindliche Agitation missbraucht. Darin heißt es: „Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide haben den Tod verdient; ihr Blut kommt auf sie selbst.“
 
Es wurde Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen. Am selben Tag kam es laut Polizeiangaben nur wenige Stunden später zu einem weiteren Brandanschlag auf das Holocaust-Mahnmal „Gleis 17“ im Berliner Grunewald durch einen bisher unbekannten Mann. Ob beide Taten in einem Zusammenhang stehen, konnte uns auf Nachfrage bei der Berliner Polizei noch nicht gesagt werden. Wir sind schockiert über die volksverhetzende Energie beider Taten und hoffen, dass die verantwortliche Person in beiden Fällen schnell gefasst wird.